„Interessiert? Bitte bewerben Sie sich online über
unser Formular!“ Das klingt erstmal einfach und nach weniger Arbeit als die Erstellung einer herkömmlichen Bewerbungsmappe – schließlich sind Länge und Inhalt über die Formularfelder mehr oder weniger vorgegeben, man kann nichts vergessen und muss weniger Zeit in eine ansprechende äußere Gestaltung investieren. Und Geld spart es schließlich auch. Doch Vorsicht:
„Einfach schnell mal“ etwas auszufüllen, ist wenig erfolgversprechend. Auch bei der Bewerbung über ein Online-Formular gilt es einiges zu beachten.
Meist beinhalten die standardisierten Seiten von Jobbörsen und großen Unternehmen Felder zu persönlichen Daten und fragen einzelne Etappen des beruflichen Werdegangs ab. Hier sollten keine Lücken gelassen werden und sorgfältig geprüft werden, dass es keine Abweichungen zu zusätzlich hochgeladenen Dateien wie dem Lebenslauf gibt.
Beim Erfassen der Qualifikationen werden oft Auswahlmöglichkeiten per Dropdown-Menü angeboten. Wenn davon keine so richtig zu Ihnen passt, ist „Sonstiges“ trotzdem nicht immer die beste Wahl. Gerade für Quereinsteiger gilt: Geben Sie im Zweifelsfall besser eine Qualifikation an, die der Ihren zumindest nahe kommt: Denn häufig werden bei der Masse an Online-Bewerbungen Ranking- und Suchfunktionen eingesetzt. Dann rutschen Profile mit wenigen Übereinstimmungen sofort unter „ferner liefen“.
Es gilt also: Planen Sie sich für die Online-Bewerbung genauso viel Zeit ein wie für eine konventionelle, und zwar schon bevor Sie ans Ausfüllen gehen. Erstellen Sie vorbereitend einen passgenauen Lebenslauf, der deutlich macht, warum Sie zu der ausgeschriebenen Position passen. Formulieren Sie ein Anschreiben und machen Sie sich, wie bei einer „normalen“ Bewerbung auch Gedanken darüber, wie Sie sich und ihre Motivation am besten begründen können. Indem Sie dann an der entsprechenden Stelle (z.B. unter „Meine Motivation“) nur noch „copy&paste“ zu nutzen brauchen, stellen Sie am besten sicher, dass es nicht zu Flüchtigkeitsfehlern, Lücken oder Formulierungsschwächen kommt. Achten Sie allerdings darauf, dass die Formatierung noch stimmt: In konventionellen Bewerbungen erleichtern z.B. Aufzählungen per bullet points das Lesen und gelten als schick – in Formularen sollten Sie diese eher vermeiden, da sie beim Empfänger oft anders angezeigt werden oder Suchfunktionen blockieren können. Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild Ihrer Bewerbung haben Sie allenfalls über Einheitlichkeit im Zeilenumbruch und die Vermeidung von Rechtschreibfehlern – diesen sollten Sie allerdings nutzen.
In Feldern wie „Weitere Angaben“ haben Sie oft die Chance, etwas über sich zu schreiben, das bisher noch nicht explizit abgefragt wurde. Hier geht es weniger um die Nennung exotischer Hobbys als darum, sich in einem kurzen Text gut zu verkaufen. Das heißt in diesem Fall besonders, sich sinnvoll zu „verschlagworten“: Mit dem geschickten Einbau relevanter Qualifikationen und Stichwörter im Zusammenhang mit der offenen Stelle erhöhen Sie die Chance, aus dem Bewerberpool gefischt zu werden.
Sobald Sie mit der Eingabe fertig sind, sollten Sie auf jeden Fall Möglichkeiten wie die Vorschau- und Druckfunktion nutzen, um alles noch einmal zu überprüfen. Gerade wenn nach Absenden des Formulars kein Zugriff auf die Bewerbung mehr besteht, können Sie einen Ausdruck auch gut als Erinnerungsstütze für ein eventuelles Vorstellungsgespräch gebrauchen.
Viel Erfolg für Ihre Online-Bewerbung!
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