Klein, mittel, unschlagbar? Chancen und Herausforderungen für KMU

Klein, mittel, unschlagbar? Chancen und Herausforderungen für KMU

iStock_000005305116Small2KMU (kleine und mittlere Unternehmen mit unter 500 Mitarbeitern und maximal 50 Millionen Euro Umsatz) gelten als Stütze und Haupttreiber der deutschen Wirtschaft, stellen 70 Prozent der Beschäftigten und generieren 47 Prozent der Nettowertschöpfung in Deutschland. Ein wenig verhält es sich mit ihnen wie mit jüngeren Geschwistern: Obwohl körperlich unterlegen, stellen sie die Größeren nicht selten in den Schatten. So haben sie zum Beispiel die Nase vorn durch gutes Beobachten, schnelles Reagieren und erhöhte Anpassungsfähigkeit. Oder sie befreien sich geschickt aus dem Konkurrenzverhältnis, indem sie von vornherein ganz andere Wege und Schauplätze wählen, um Beachtung zu erlangen und erfolgreich zu sein.
Firmen mit weniger Ressourcen und Mitarbeitern behaupten sich am Markt mit besonderen Stärken, stehen aber auch vor besonderen Herausforderungen, zum Beispiel bei folgenden Themen:

Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit: Oft sind KMU in Nischen erfolgreich, z.B. im B2B-Bereich als Zulieferer oder Dienstleister für die „Big Players“. In einem zunehmend unüberschaubaren Markt mit seiner Masse an vergleichbaren Produkten können sie sich und ihre Marken gerade bei anspruchsvollen Kundensegmenten über das Merkmal Qualität statt Quantität, zunehmend auch über das Thema Nachhaltigkeit und Transparenz profilieren. Häufig zeichnen sie sich durch jahrelange, enge Geschäfts- und Kundenbeziehungen aus und haben ein Netzwerk aus festen Partnern und Unterstützern mit persönlich geprägten Beziehungen aufbauen und etablieren können.
Die Kehrseite der Medaille: Über Jahre gewachsene und mit hohen Investitionen verbundene Strukturen und eine starke Fixierung auf Stammkunden sorgen zwar einerseits für Stabilität, können die Veränderungsbereitschaft andererseits aber auch in schädlicher Weise hemmen. Die Anforderung, ständig neue Produkte und Dienstleistungen zu schaffen bzw. neue, z.B. technologische Entwicklungen schnell für sich und notwendige Veränderungen zu nutzen, steht im Spannungsverhältnis zu einem hohen Traditionsbewusstsein. Innovationsfähigkeit sehen Wirtschaftsexperten aber mittlerweile als einen der bedeutendsten Faktoren für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Zum Glück stimmt aber auch: Ist in KMU die Bereitschaft zur Veränderung erst einmal da, können schnelle und unbürokratische Entscheidungswege und ein enger Kontakt zwischen strategischer und operativer Ebene die Umsetzung, aber auch den kontinuierlichen Aufbau neuen Wissens in der Organisation beschleunigen: Bei externem Beratungs- oder Weiterbildungsbedarf – zum Beispiel wenn es um den Aufbau neuer Vertriebsstrukturen und –strategien geht – kann schon die Schulung weniger Mitarbeiter aufgrund von Multiplikatoreneffekten Großes bewirken. Und dies auch ohne großes Budget für Personalentwicklung.

Fachkräfte gewinnen, Mitarbeiter binden
:  Besonders Unternehmen der IT-Branche droht in den nächsten Jahren ein eklatanter Fachkräftemangel und sie werden einiges daran setzen müssen, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Auch wenn „große Namen“ bei den meisten Absolventen passender Studiengänge nach wie vor attraktiver klingen, können kleinere Unternehmen oft bessere und schnellere Aufstiegs- und Entwicklungschancen bieten.
Denn dort müssen, um den hochgelobten, sich „selbst entwickelnden und allzeit flexiblen Mitarbeiter“ zu generieren, nicht erst bestehende Strukturen abgebaut, Stellenbeschreibungen ausgeweitet oder Job Rotation-Konzepte eingeführt werden. Dass der kleine Igel hier „längst schon da“ ist wo der große Hase im Bezug auf Mitarbeiterbindung und –flexibilität hin will, liegt in der Natur der Sache:
Wenn flache Hierarchien herrschen und alle auch räumlich eng beieinander sitzen, sind Führungskräfte automatisch „näher dran“, bekommen mit, wo Herausforderungen und Chancen liegen und erkennen rechtzeitig, was zu tun ist, um den Einzelnen in seiner Entwicklung zu fördern und zu motivieren. In einem überschaubaren Umfeld ist es selbst in stressigen Zeiten möglich, sich zwischen Tür und Angel auszutauschen, bei Projekten und Entscheidungen schnell den Kurs zu wechseln und alle beteiligten Mitarbeiter informiert zu halten.
Wo geringe personelle Kapazitäten und kaum spezialisierte Abteilungen da sind, sind also flexible Allrounder-Persönlichkeiten mit der Bereitschaft, sich spontan auf Neues einzustellen überlebenswichtig. Auch unter diesem Aspekt lohnen sich gerade für den vom Fachkräftemangel geplagten Mittelstand Konzepte der Weiterbildung, die nicht nur fachliches Wissen, sondern auch persönliche und kommunikative Kompetenzen aufbauen. Durch diese wird es auch Quereinsteigern, z.B. im Vertrieb, leichter möglich schnell Fuß zu fassen.

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